Oftmals müssen sich Webmaster, Webentwickler und Webdesigner bei dem visuellen Style einer Webseite zwischen Smartphone- und PC/MAC-User entscheiden, da eine perfekte Umsetzung für beide Plattformen nur schwer möglich ist. Laut dem Suchmaschinen-Anbieter und dessen “Mobile First Update” sollten Webseiten-Ersteller – in erster Linie – Smartphones und andere mobile Geräte bei der Erstellung fokussieren – doch ist dies tatsächlich die richtige Vorgehensweise?
Mobile First
Der Suchmaschinenanbieter Google führte im März 2018 das Mobile-first Update ein, wodurch Crawler/Spider nun zuerst die mobilen Versionen einer Webseite crawlen und bewerten. Google wollte dadurch Webmastern mitteilen, dass sie den Fokus auf “Mobile” anstatt “Desktop” setzen sollten und dass mehr User mit dem Smartphone/Tablet surfen als mit dem Pc/Mac. Zwar gab Google an, dass dies lediglich der erste Schritt eines weiten Weges war, allerdings war die Umsetzung bzw. der Nutzen fraglich, da sich noch immer Webseiten ohne responsive Fähigkeiten oder einer mobilen Version im Topranking befinden.
Mobile ist also wichtiger als Desktop
Die Nutzung von mobilen Geräten liegt aktuell bei 56%, somit nutzen mehr als die Hälfte der Internetuser das Smartphone oder Tablet zum Surfen (Quelle: Statcounter.com – Stand: Aug 2018). Somit könnte man theoretisch die Vorgehensweise der Suchmaschine Google als korrekt bezeichnen, allerdings sieht dies praktisch anders aus. Durch praktische Erfahrungen und Auswertungen von Webseiten-Besuchern kann ich hierzu sagen; das ist – je nach Webseitenthema – nicht korrekt.
Keyword und Kategorien
Es ist korrekt, dass mehr als Hälfte der User die mobile Suche nutzen, somit könnte man davon ausgehen, dass auch mehr als die Hälfte der Besucher mit dem Smartphone auf spezifischen Webseiten surfen. In der Praxis sollte man aber zwischen Bereichen und Keywords unterscheiden, denn hierbei widersprechen Analysen und Auswerten dieser Theorie. Beispielsweise bei der Webseite Homepage-nach-Preis.de nutzen aktuell über 70% der User ein Standgerät anstatt ein Smartphone. Das liegt daran, dass die Webseite vor allem von gewerblichen Besuchern / Business-Kunden besucht wird und Unternehmer nutzen meist Standgeräte zum Surfen. Auch wollen potenzielle Kunden im Marketing die Referenzen testen und viele Alternativ-Anbieter-Webseiten öffnen. Hingegen wird die Smartphone-Nutzung bei Webseiten eines Pizza-Lieferanten oder einer Auto-Werkstatt weit über 56 % sein, da diese eine “schnelle Suche” nutzen.
Google hat dies nicht bedacht?
Tatsächlich ist es so, dass die Crawler nicht zwischen Keywords, Kategorien oder Bereichen unterscheiden – zumindest jetzt noch nicht. Wieso dies nicht der Fall ist, wobei man bereits im Vorfeld die unterschiedliche Nutzung je nach Thematik erahnen konnte bzw. bereits klar war, ist fraglich. Google hat den wohl ausgefeiltesten Algorithmus für die Berechnung des Rankings, doch hierbei wurde ein doch so wichtiger Faktor einfach ausgelassen? Schwer zu glauben, doch aktuell ist dies aber Fall. Google unterscheidet nicht zwischen einer Fotografen-Webseite, bei der viele grafische Referenzen wichtig sind und einer simplen Hausmeister-Service Webseite mit lediglich den Kontaktdaten. Ich denke aber, dass sich dies in der Zukunft noch ändern wird, da es einfach eine zu starke Thematik ist und zwingend in den Algorithmus einfließen sollte.
Webseiten-Besitzer sollten in erster Linie auf Ihre Besucher und dessen Geräte achten und nicht auf Richtlinien bzw. Updates von Suchmaschinen, denn auch wenn Suchmaschinen mehr Wert auf die visuelle Optimierung für Smartphones achten, die Verweildauer / Bouncingrate ist ein noch wichtigerer Faktor, sodass ich auch eine desktop-fokussierte Webseite auf Platz1 ranken wird – sofern die meisten Besucher ein Standgerät nutzen.
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